Sehr geehrtes Mitglied,

am Freitag, 9.12.2022, fand die Hauptversammlung von Camion Pro e.V. und Camion Pro International an unserem Gründungsort (2000), dem Autohof Schweitenkirchen, statt. Neben dem Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht wurden einige grundsätzliche Entscheidungen über die Zukunft von Camion Pro getroffen.

1. Offizieller Umzug von Camion Pro e.V. vom Flughafen München in die Leopoldstraße 244, in 80807 München.
2. Regina Mossyrsch wird stv. Vorsitzende. Herr Heinz Bleck (Gründungsmitglied) wird in den Vereinsbeirat berufen und fungiert dort als Berater.
3. Aufgrund der allgemeinen Teuerung muss auch Camion Pro seinen Mitgliedsbeitrag anpassen. Dies wurde vom Vereinsbeirat und der Mitgliederversammlung beschlossen. Dies geschieht aber sehr moderat und deutlich unterhalb der Inflationsrate. Der Beitrag wird von 320 auf 350,- € erhöht. Die „Cargo-Cop- Mitgliedschaft“ bzw. die „einfache Mitgliedschaft“ erhöht sich auf 80.-€ bzw. 50,-€. Bei Überweisung fallen, wie schon in der Vergangenheit, 5,-€ Bearbeitungsgebühr an.                                                                                                                                                 Hierbei ist zu beachten, dass Mitgliedsbeiträge nicht wie die Preise z.B. in einem Supermarkt monatlich angepasst werden, sondern für mehrere Jahre gelten. Mit einer Erhöhung von unter 10 % liegt Camion Pro somit nicht nur unterhalb der aktuellen Teuerung. Vielmehr muss die Beitragserhöhung auf mehrere Jahre umgerechnet werden, sodass sich hier eine Steigerung von 2,5 bis 3 % im Jahr ergibt. Wir möchten durch die Anpassung (weit unterhalb der Inflationshöhe, was faktisch einer Beitragsreduzierung gleichkommt) Sie als Unternehmer ausdrücklich in den schwierigen Zeiten unterstützen und hoffen, dass das in Ihrem Sinne ist.
4. Eine weitere, wichtige Entscheidung ist, dass die Camion-Pro-Einkaufsgemeinschaft künftig gestärkt wird. Die Sammeleinkäufe werden vollständig in der Camion Pro GmbH-Einkaufsgemeinschaft zusammengefasst. Dabei tritt die GmbH künftig als selbständige Einrichtung auf, mit eigenen Kunden/Mitgliedern. Die Camion Pro International als internationaler Berufsverband wird Gesellschafter der GmbH. Camion Pro e.V. wird nun allen offenstehen, die die ideelle Arbeit von Camion Pro unterstützen wollen. Leistungen aus der Einkaufsgemeinschaft sind mit dieser Mitgliedschaft nicht zu beziehen; hierfür ist die Mitgliedschaft in der Einkaufsgemeinschaft notwendig.

Was bedeutet das für Sie als bestehendes Mitglied? Die beschlossenen Änderungen betreffen (mit Ausnahme der Beitragsanpassung) nur künftige Mitglieder, für Sie als bestehendes Mitglied ändert sich nichts! Sie sind weiterhin Mitglied bei Camion Pro international und können alle bestehenden und künftigen Leistungen der Einkaufsgemeinschaft uneingeschränkt weiter nutzen. Auch die Kontaktdaten und Telefonnummern bleiben für Sie unverändert.

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Ich möchte mich an dieser Stelle bei Ihnen bedanken, dass Sie mit Ihren Mitgliedsbeiträgen unsere wichtige Verbandsarbeit unterstützen und uns so viele Jahre die Treue gehalten haben. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien frohe Festtage, Gesundheit und geschäftlichen Erfolg in diesen wirren Zeiten sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Mossyrsch

Im Wissenschaftsverlag Springer Nature, Berlin, ist kürzlich das Buch “Supply Chain Resilience Insights from Theory and Practice” in englischer Sprache erschienen. Das Werk beschäftigt sich mit der Stabilität und Nachhaltigkeit von Lieferketten, aber auch mit Sozialdumping in der Logistik. Die Autoren beziehen dabei auch Forschungsergebnisse weiterer Mitautoren und zahlreicher Wissenschaftler und internationaler Universitäten ein. Einer dieser Mitautoren ist Andreas Mossyrsch vom Berufsverband Camion Pro e.V..

Die Autoren Alexander M. Geske, Lydia Novoszel, Sebastian Kummer und Tina Wakolbinger beschäftigten sich darin mit Lieferkettenaktivitäten, die aufgrund ihres global vernetzten Aufbaus mit einem hohen Maß an Konnektivität zwischen den Beteiligten Risiken und Störungen ausgesetzt sind. Jüngste Ereignisse wie die Blockade des Suezkanals oder die COVID-19-Krise haben die Bedeutung des Konzepts der Widerstandsfähigkeit von Lieferketten unterstrichen.

Jahrelang behauptete das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM), die Abgasmanipulationen von zumeist osteuropäischen LKW würden nur zwei Prozent aller LKW betreffen. Der Berufsverband Camion e.V. deckt nun auf, dass diese Zahlen offenbar seit Jahren vorsätzlich manipuliert wurden.

Aussagen von Mitarbeitern und behördeneigene Statistiken belegen, dass bei Kontrollen zehn mal so viele LKW mit sogenannten Emulatoren erwischt wurden, wie vom Bundesamt offiziell dargestellt.

Die Reportage der Deutschen Presseagentur (dpa) über massenhafte Manipulationen an Lastkraftwagen lassen erhebliche Zweifel an den verharmlosenden Darstellungen des Bundesamt für Logistik und Mobilität aufkommen und bringen das Thema wieder ins öffentliche Bewusstsein.

2016 enthüllte der Berufsverband Camion Pro e.V. eines der vermutlich größten illegalen Umweltvergehen der Automobilgeschichte. Bei Undercover-Recherchen in Rumänien wurden Andreas Mossyrsch von Camion Pro e.V Indizien bekannt, dass offenbar ein Großteil der osteuropäischen Transportunternehmen ihre LKW-Abgasanlagen mit Hilfe von sogenannten Emulatoren (AdBlue-Killern) manipulieren. Diese Lastwagen sind auch auf deutschen Autobahnen im großen Stil unterwegs und der Umweltschaden, der dabei verursacht wird, ist gravierend. Ziel der Manipulationen ist, AdBlue und teure Reparaturen an der Abgasreinigungsanlage des Fahrzeugs einzusparen.

Der Berufsverband für die Transportbranche Camion Pro e.V. warnt vor deutlichen Beitragserhöhungen im Bereich der Fahrzeugversicherungen von bis zu 20 % zum Jahresende.

Eigentlich dürfte sich niemand darüber wundern, dass auch die Versicherungen ihre Fahrzeugtarife anpassen; sind doch auch Reparaturkosten oder die Kosten für die Neubeschaffung nach Totalschäden in den letzten 12 Monaten deutlich gestiegen. Verantwortlich für die wachsenden Kosten sind die Preisexplosion bei Rohstoffen und Energie sowie Lieferkettenprobleme, die zu erheblichen Kostensteigerungen bei gleichzeitiger Verknappung des Angebots von Fahrzeugen und Ersatzteilen und bei trotzdem hoher Nachfrage führten.

Wie Camion Pro e.V. von Insidern aus der Versicherungsbranche erfuhr, werden Versicherer ihre Fahrzeugtarife im November und Dezember um bis zu 20 % anheben. Nicht ganz so dramatisch dürfte es für die Halter von schweren Nutzfahrzeugen kommen. Hier fallen die Beitragserhöhungen etwas moderater aus. Einer der führenden Nutzfahrzeugversicherer wird die Preise aber immerhin um satte 9 % anheben. Die Beitragsanpassungen werden fast alle Unternehmen treffen, unabhängig vom ihrem individuellen Schadensverlauf. Bei schlechten Versicherungsverläufen sind aber auch in der Transportbranche Beitragsanpassungen von 20 bis 30 % und mehr drin.